Hallo zusammen,

ich bin neu hier und möchte nun vorab wenigstens ein Bild von meinem "treuen" 190E2.3 hier einstellen.
Diesen fahre ich seit nunmehr 13,5 Jahren, er ist EZ 10/88 und damit einer der ersten mit MOPF.
Abgesehen von Eibach-Federn, einer vom Vorbesitzer nachgerüsteten Sitzheizung fahrerseitig und neuerdings einem USB-Anschluß für den iPod befindet er sich im Originalzustand.
Die harten bayrischen Winter sind leider nicht ganz spurenlos an ihm vorübergegangen aber er muß nur noch einen durchhalten!

Schöne Grüße

Danke für den freundlichen Empfang!

Gut erkannt, außer diesen Extras hat der Wagen noch ABS, ZV, WDG und MAL vorne, damals ja alles Dinge auf der Sonderausstattungsliste....

Gekauft habe ich das Auto mit einem Kilometerstand von knapp 80.000, inzwischen zeigt die Uhr fast 232.000 km an.
Einmal hatte meine Beziehung zum W201 eine schwere Probe zu überstehen, bei km-Stand 110.000 brach ein Auslaßventil ab. Ursache hierfür war wie bei etlichen 2,3ltr-Modellen eine fehlerhaft gehärtete und damit frühzeitig verschlissene Nockenwelle.
Ansonsten hat er mich nur noch ein zweites Mal wegen einem defekten Kraftstoffpumpenrelais (auch üblich) im Stich gelassen.
Alles in allem bin ich vom W201 nach wie vor begeistert, das Fahrwerk z.B. ist IMHO nach wie vor State-of-the-art.
Weil ich das Auto so gerne habe achte ich auch darauf es immer in einem möglichst guten Zustand zu halten. Allerdings gehen 18 Jahre nicht spurlos vorüber. Damit es eben auch noch die nächste Eiszeit übersteht werde ich es nur noch bis nächstes Jahr im Alltag fahren.

Ein Bild von meinem Zweitwagen findet sich übrigens im dafür vorgesehenen Showroom.

Schöne Grüße
Erich

Hallo Benny,

danke daß Du aus dem Bild ein Thumbnail gemacht hast, das hab ich irgendwie nicht hinbekommen....

Nun, ich werde die Saison auf zwei, drei Monate im Sommer legen und nur noch fahren um all zu große Standschäden zu vermeiden.
Der Zustand von dem Auto ist alles in allem gut, wenn ich es nicht mehr im Alltag fahre ergibt sich auch die Möglichkeit den ein oder anderen Schönheitsfehler zu beseitigen.
Der Motorraum gehört mal überholt, hier korrodiert doch das ein oder andere Teil inzwischen schon....

Viele Grüße
Erich

Momentan hält der Gute Frühjahrsschlaf, die Fotos sind vom April 2007:





So kann also ein 18,5 Jahre altes Auto glänzen wenn man es eben erst poliert hat...

Doch wenn man ganz genau hinschaut dann sieht man das hier:


Im August und September sollen die Schönheitsfehler behoben werden; geplant habe ich außerdem den Austausch eines hinteren Radlagers und die Überholung der hinteren Bremsen; dann ist das Auto fit für die Rente!

Mit 19 Jahren hat mein 190er nun geschafft wovon vielleicht viele träumen: Er ist in Rente!!

Deshalb wird es mal Zeit für eine Abschlußbilanz, ist vielleicht für den ein oder anderen doch ganz interessant mit welchen Kosten und Reparaturen man im Laufe der Zeit so zu rechnen hat.
Ich habe alle Ausgaben und jeden Tankvorgang dokumentiert.

Die Wartungs-, Reparatur- und Zubehörkosten sind in dem folgenden PDF aufgeführt:
rapidshare.de/files/37952243/190E2.3.pdf.html

Die Kilometerkosten sind in der folgenden Tabelle mit Grafik aufgelistet:
rapidshare.de/files/37952274/190E2.3_2.pdf.html

Nicht berücksichtigt habe ich bei den Kilometerkosten die Versicherung und Steuer da diese ja unabhängig von der zurückgelegten Strecke anfallen.

Wer genau hinschaut erkennt daß die Benzinkosten nicht einmal die Hälfte der Gesamtkosten ausmachen.

Die Reparaturkosten fallen bedingt durch zwei teure Reparaturen höher aus als es sein müßte:

- die erste teure Reparatur war ein Motorschaden bei km-Stand 110.000, das hat über 5.600 DM gekostet, macht auf die insgesamt zurückgelegten 170tkm immerhin 1,7 Cent/km

- die zweite teure Reparatur war die Behebung eines Korrosionsschadens. Dem Erstbesitzer ist wohl jemand so ins Heck gerauscht daß das rechte hintere Seitenteil getauscht werden mußte.
Diese Stelle machte und macht laufend Ärger. Als der Radlauf durchgerostet war habe ich das Heck überholen lassen - für ca. 1.400 Euro; zu der Zeit lag der Zeitwert des Autos auch nicht viel höher....

Interessant ist sicher auch der durchschnittliche Benzinverbrauch. Die 170.469 km sind hauptsächlich auf Landstraßen zusammengekommen. Der Autobahn- und Stadtanteil ist verschwindend gering.
Der Gesamtdurchschnitt von 8,1 ltr/100km ist für ein Auto dieser Größe und Leistungsklasse doch recht beachtlich und für ein Auto dieser Generation meiner Meinung nach angemessen.
rapidshare.de/files/37952425/Verbrauch_190E_2.3.pdf.html

Abschließend kann ich noch berichten daß der W201 sehr zuverlässig ist. In den 14,5 Jahren bin ich nur 3x liegengeblieben - zuletzt auf der Saisonabschlußfahrt, Ironie des Schicksals.

Jetzt freue ich mich schon auf den kommenden Sommer, aus Kostengründen hat das Auto nur noch ein Saisonkennzeichen von August bis September.

Original von Catthrynne
Wie ich sehe, hast du deinen 190er auch mit 22 Jahren gekauft. So wie ich jetzt auch. Ich hoffe ich kann auch mindestens 14 Jahre gut mit ihm auskommen (auf den Motorausfall kann ich aber verzichten :P)

Danke für die Mühe.

Also 190er sind einfach super Autos, kann man gar nix dagegen sagen!

...als ich den damals gekauft habe war ich erst 21 aber wir wollen mal nicht kleinlich sein

An den mangelhaft gehärteten Nockenwellen litten m.W. nur die Modelle bis Bj. 89, ab da sollte das kein Problem mehr sein.

All zu groß war die Mühe das aufzuschreiben eigentlich nicht weil ich es ja kontinuierlich mache.
Angewöhnt habe ich mir das zu Studentenzeiten, da muß man bekanntlich sehr aufs Geld achten.

Ich führe diese Aufzeichnungen nur so auch für die im Laufe der Jahre hinzugekommenen Fahrzeuge - unter Berücksichtigung des Wertverlustes ist der 190er mit Abstand der Günstigste.

Ergänzend zu den Reparaturkosten nachfolgend einige Bilder von den Reparaturen:

So sah das Seitenteil HR und die Hutnaht im August 2000 aus, nachdem ich die rostigen Bereiche herausgetrennt habe:







Rund um den Blinker HL hat der Rost auch zugeschlagen:



Auch rund ums Kofferraumschloss gabs Korrosion:



Grund für die Schäden dürfte der Unfall gewesen sein den der Erstbesitzer ca. 1990 hatte.

Weitere Bilder zur Reparaturhistorie folgen nach und nach.

Die Reparatur der Korrosionsschäden im August 2000 war nicht sonderlich erfolgreich denn schon 3,5 Jahre später im Frühjahr 2004 sahen die Stellen wieder so aus:

Rost an der Hutnaht rechts zurück




Radlauf rechts mit Rissen im Lack:


Trotz richtig viel Hohlraumkonservierungswachs Rost in der Kofferraummulde rechts:


Am linken Rücklicht ist der Gammel auch zurück:






Die linke Hutnaht hat es auch schon erwischt




So traurig sah die rechte Seite nach dem erneuten Heraustrennen der rostigen Bereiche aus:






Zum Vergleich mal die linke Seite, da rostet nix in der Mulde:



Und so sieht das aus wenn das Heck geplündert ist:


Nachdem der Karosseriebauer seinen Job erledigt hat sahs dann zum Glück wieder so aus:

Und weiter gehts mit vielen Reparaturfotos:

Hier habe ich mich an der Lackierung der Fahrertüre versucht, sie hatte eine kleine Roststelle und einige Steinschläge.
Nach der Ausbesserung dieser Stellen kam eine Schicht Füller, den Falz habe ich als Lackabsetzkante genutzt:


Nach dem Naßschleifen sahs so aus:


Und frisch lackiert:


Diese Reparaturen habe ich im Juni 2004 durchgeführt. Damals habe ich auch die erste Durchrostung überhaupt gefunden: Wagenheberaufnahme und Schweller vorne rechts.
Um die Schwellerverkleidung gut abbauen zu können habe ich alle Planken abgenommen:



Der Zustand der Wagenheberaufnahme:



Die Ursache für den Gammel, hinter der Schwellerverkleidung hat sich jede Menge Dreck gesammelt. Meine Schuld, ich habe es versäumt die Wasserabläufe zu kontrollieren.



Der Schweller selber präsentierte sich in einem sehr guten Zustand, damals hat Mercedes bei der Hohlraumkonservierung noch nicht gespart:







Die Wagenheberaufnahme hinten rechts hatte auch schon leichten Rost angesetzt:



Der Schweller vorne rechts war durch:



Auch die Schweißnaht am linken Federbeindom war rostig, hier ist sie bereits wieder grundiert:



Zum Vergleich, die rechte Seite präsentiert sich rostfrei:

Die eingeschweißten Reparaturbleche (selbstgemacht) nach der Grundierung:





Die Wagenheberaufnahme hinten rechts nach der Behandlung mit Rostumwandler:



Die Stellen nach der Nahtabdichtung und der zweiten Schicht Grundierung:







Und nach der abschließenden Behandlung mit Unterbodenschutz und Konservierungswachs:

Danke fürs Lob! Wie die Kaufberatung in der Oldtimer-Markt richtig erkannt hat ist der 190er ein Freund fürs Leben.
Ich werde mein möglichstes tun meine noch lange fahren zu können.


Im August 2005 wollte ich bei Kilometerstand 219.000 eigentlich nur die Bremsscheiben vorne zum Zweiten mal wechseln, dabei hat sich jedoch herausgestellt daß sie schon untrennbar mit den Naben verbunden waren. So gab es also einen neuen Satz Vorderradnaben und bei der Gelegenheit vorsichtshalber auch neue Radlager.
Die alten Lager waren in einem sehr guten Zustand, wieder ein Beweis für die Qualität des W201.


Das Bremsabschirmblech und der Radträger waren schon arg gammelig:



Von Außen sah die Bremsscheibe noch ganz gut aus
:


Die Innenseite sah richtig erschreckend aus



Hier nochmal genauer hingeschaut, kein Wunder daß sich die Bremsscheibe nicht mehr von der Nabe trennen ließ:




Der innere Bremsbelag war total platt, der äußere noch gut, ebenso wie die Gleitbolzen:



Hier die mit Gewalt von der Scheibe getrennte Nabe, mich wundert es immer noch daß das ABS noch funktioniert hat:



Der Bremssattelträger war ebenfalls arg rostig:



Die rechte Bremsscheibe und Nabe sahen genau so schlimm aus:



Unglaublich daß die Nabe und die Scheibe innen so gerostet haben, die Lagerflächen präsentierten sich einwandfrei:



Hier nochmal eine Detailaufnahme der Verzahnung für den ABS-Sensor, es hat tatsächlich noch funktioniert:



Noch eine Detailaufnahme der Bremsscheibe, das kräftig zum Einsatz kommende Salz auf Bayerns Straßen hat ganze Arbeit geleistet:



Und zum Vergleich nochmal die Scheibe von außen, da sieht sie einwandfrei aus....es lohnt sich also bei den Bremsscheiben beide Seiten zu begutachten:


So schaut der Radlager-Reparatursatz für die Vorderachse aus:



Hier sieht man gut wie vergammelt das Bremsabschirmblech war:



Die Radträger sahen auch nicht eben gut aus:



Der Radlagerzapfen ist noch einwandfrei:



So sah der Radträger aus nachdem ich den losen Rost entfernt hatte:



Nach der Behandlung mit Rostumwandler (im Prinzip nur Phosphorsäure, d.h. man phosphatiert die Teile damit):



Und nach einer Schicht Grundierung:



Dann noch eine Schicht hitzebeständiger Lack:

Der vergammelte Bremssattelträger:



So sahen die nach dem Sandstrahlen aus:




Und nach mehreren Schichten hitzebeständigen Lacks:

So sieht eine neue Radnabe aus, Mercedes liefert die ohne Rostschutz :wütend



Schön grundiert:



Hier sieht man was man so braucht wenn man die Nabe und die Radlager wechselt, die Nabe habe ich noch schwarz lackiert:



Die neuen Teile:




Mit neuem Bremsabschirmblech siehts schon wieder viel besser aus:



Die Küchenwaage kann man gut nutzen um das Fett für die Vorderradlager abzuwiegen: :D



Alles schön zusammengebaut:



Kontrolle des Radlagerspiel, nicht ganz so toll weil der Magnetfuß nicht perfekt sitzt:



Ich hab mir gedacht daß ein wenig Radlagerfett auf die Nabe nicht schaden kann damit die Bremsscheibe nicht wieder festrostet:



Und fertig: